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Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
книге:  Петля и камень на зелёной траве

Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
книге:  Дом чудовищ (Подвал)

Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
книге:  Физики шутят

"Не для сайта!" – это не имя. Я пытался завершить нашу затянувшуюся неудачную переписку, оставшуюся за окном сайта, а вы вын... >>

Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
книге:  Если хочешь быть богатым и счастливым не ходи в школу?

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АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
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ПОЛЕЗНАЯ КНИГА. Жаль, что мало в России тех, кто прочитал...

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СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

Я не жалею ни о чём,
Я сожаленьям - не товарищ,
Ведь на струне тоски смычком,
Как Паганини, не сыграешь.
Её слезоточивый звук...
Так осень плачет ночью длинной.
Порви струну и вспыхнет вдруг
В тебе ликующий Россини!

31.08.10 - 11:25
Владимир Ванке

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Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

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Auf Anraten Georgettes hatte er darauf mit Chloé schriftlich ausgemacht: >Chez Auguste<, Sonntag, den soundsovielten Januar. Kennzeichen: Eine rote Rose.

Archilochos zog sein dunkelblaues Konfirmandenkleid an und vergaß den Mantel. Er war unruhig. Er wußte nicht, ob er doch lieber umkehren solle, sich in seine Mansarde zu verkriechen, und zum ersten Male war es ihm nicht recht, als vor >Chez Auguste< Bibi wartete, kaum zu erkennen im Nebel.

«Gib mir zwei Lappen und einen Heuer«, sagte Bibi und hielt seine hohle Bruderhand hin:»Magda-Maria hat Englischstunden nötig.»

Archilochos wunderte sich.

«Sie hat einen neuen Freier, hochanständig«, erklärte Bibi,»aber er spricht nur Englisch.»

Archilochos mit seiner roten Rose zahlte.

Auch Georgette war aufgeregt, nur Auguste saß wie immer, wenn keine Gäste da waren, in seinem Radfahrerkostüm beim Ofen, die nackten Beine reibend.

Madame Bieler räumte die Theke auf.»Nimmt mich wunder, was da kommt«, sagte sie.»Schätze was Dickes, Liebes. Hoffentlich nicht zu alt, weil sie nichts davon schreibt. Aber wer tut dies schon gern.»

Archilochos, frierend, bestellte eine Tasse heiße Milch.

Und während er sich die Brille wieder einmal reinigte, die vom Milchdampf angelaufen war, betrat Chloé Saloniki das Lokal.

Archilochos, kurzsichtig, sah Chloé zuerst nur schemenhaft, mit einem großen roten Punkt irgendwo rechts unterhalb der Eiform des Gesichts, die Rose, wie er ahnte, doch das Schweigen, das in der Kneipe mit einem Male herrschte, diese gespenstische Stille, in der nicht ein Glas klirrte, in der kein Atemzug zu hören war, beunruhigte ihn so, daß er seine Brille nicht gleich aufsetzen konnte. Kaum hatte er dies jedoch getan, setzte er sie noch einmal ab, um aufgeregt aufs neue an ihr herumzureinigen. Es war nicht zu glauben. Ein Wunder war geschehen, in einer kleinen Pinte, bei Nebel und Regen. Zu diesem dicklichen Junggesellen und scheuen Menschenfreund, eingesperrt in eine stinkende Mansarde, verschanzt hinter seiner Milch und seinem Mineralwasser, zu diesem mit Prinzipien beladenen und mit Hemmungen befrachteten Unterbuchhalter eines Unterbuchhalters mit seinen ewig feuchten und zerrissenen Socken und seinem ungebügelten Hemd, mit den viel zu kurzen Kleidern, den ausgetretenen Schuhen und verkehrten Meinungen, kam ein so zauberhaftes Wesen, ein so reines Märchen an Schönheit und Grazie, eine so echte kleine Dame, daß sich Georgette nicht zu rühren wagte und Auguste die Radrennfahrerbeine geniert hinter dem Ofen versteckte.

«Herr Archilochos?«fragte eine leise, zögernde Stimme. Archilochos erhob sich, kam mit dem Ärmel an die Tasse, wobei die Milch über seine Brille lief. Endlich hatte er sie wieder auf, und durch die Milchstriemen hindurch blinzelte er nach Chloé Saloniki, ohne sich zu rühren.

«Noch eine Tasse Milch«, sagte er endlich.

«O«, lachte Chloé,»mir auch.»

Archilochos setzte sich, ohne den Blick von ihr wenden zu können und ohne sie einzuladen, was er doch gerne getan hätte. Er fürchtete sich, die unwirkliche Situation bedrückte ihn, und er wagte nicht, an seine Annonce zu denken; verlegen nahm er die Rose von seinem Kittel. In jedem Augenblick erwartete er ihr enttäuschtes Sich-umwenden und Fortgehen. Vielleicht dachte er auch, daß er nur träume. Wehrlos war er der Schönheit dieses Mädchens ausgeliefert, dem Wunder dieses Augenblicks, das nicht zu begreifen war, und von dem er nicht hoffen durfte, daß es mehr denn eine kurze Zeitspanne daure. Er fühlte sich lächerlich und häßlich, riesengroß tauchte mit einem Male die Umgebung seiner Mansarde auf, die Trostlosigkeit des Arbeiterviertels, in welchem er wohnte, die Eintönigkeit seiner Buchhalterei; aber sie setzte sich einfach an seinen Tisch, ihm gegenüber, und sah ihn mit großen, schwarzen Augen an.

«O«, sagte sie glücklich,»so nett habe ich dich mir nicht vorgestellt. Ich bin froh, daß wir Griechen uns gefunden haben. Aber komm, deine Brille ist voll Milch.»

Sie nahm sie ihm vom Gesicht und reinigte sie, offenbar mit ihrem Halstuch, wie es dem kurzsichtigen Archilochos schien, hauchte an die Gläser.

«Fräulein Saloniki«, würgte er endlich hervor, als spreche er sein eigenes Todesurteil aus:»Ich bin vielleicht nicht so ganz ein richtiger Grieche mehr. Meine Familie ist zur Zeit Karls des Kühnen eingewandert.»

Chloé lachte:»Grieche bleibt Grieche.»

Dann setzte sie ihm die Brille auf, und Auguste brachte die Milch.

«Fräulein Saloniki…»

«Sag doch Chloé zu mir«, sagte sie,»und >du<, jetzt da wir heiraten, und ich will dich heiraten, weil du ein Grieche bist. Ich will dich einfach glücklich machen.»

Archilochos wurde rot.»Es ist das erste Mal, Chloé«, sagte er endlich,»daß ich mit einem Mädchen rede, sonst nur mit Madame Bieler.»

Chloé schwieg, schien über etwas nachzudenken, und beide tranken die heiße, dampfende Milch.

Nachdem Chloé und Archilochos das Lokal verlassen hatten, fand Madame Bieler die Sprache wieder.

«So was Piekfeines«, sagte sie.»Nicht zu glauben. Und ein Armband hatte sie, und eine Kette um den Hals, Hunderttausende von Franken. Muß tüchtig gearbeitet haben. Und hast du den Mantel gesehen? Was dies nur für ein Pelz ist! Eine bessere Frau kann man sich gar nicht wünschen.»

«Blutjung«, staunte Auguste noch immer.

«Ach was«, antwortete Georgette und füllte sich ein Glas mit Campari und Siphon,»die ist schon über dreißig. Aber hergerichtet. Die läßt sich jeden Tag massieren.»

«Tat ich auch«, meinte Auguste,»als ich die Tour de Suisse gewann«, und schaute wehmütig auf seine dünnen Beine:

«Und ein Parfüm!»

Chloé und Archilochos standen auf der Straße. Es regnete immer noch. Auch der Nebel war noch da, finster, und die Kälte, die durch die Kleider drang.

Am Quai gebe es ein alkoholfreies Restaurant gegenüber dem Weltgesundheitsamt, sagte er endlich:»Ganz billig.»

Er fror in seinem zerschlissenen, feuchten Konfirmandenanzug.

«Gib mir den Arm«, forderte ihn Chloé auf.

Der Unterbuchhalter war verlegen. Er wußte nicht recht, wie man das machte. Er wagte kaum, das Wesen anzusehen, das an seiner Seite durch den Nebel trippelte, um die schwarzen Haare ein silberblaues Tuch geschlagen. Er genierte sich ein wenig. Es war das erste Mal, daß er mit einem Mädchen durch die Stadt ging, und so war er eigentlich froh um den Nebel. Von einer Kirche her schlug es halb elf. Sie schritten durch leere Vorstadtstraßen, deren Häuser sich im nassen Asphalt spiegelten. Ihre Schritte hallten an den Wänden wider. Es war, als gingen sie durch Kellergewölbe. Kein Mensch war zu erblicken.

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