Iphigenie auf Tauris :: Гете Иоганн Вольфганг
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КАТЕГОРИИ КНИГПОСЛЕДНИЕ ОТЗЫВЫ О КНИГАХМихаил (19.04.2017 - 06:11:11) Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58) Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34) Роман (18.04.2017 - 18:12:26) АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55) СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕЯ очень люблю сайт tululu 18.08.10 - 20:51 Хотите чтобы ваше произведение или ваш любимый стишок появились здесь? добавьте его! |
Thoas : Was auch der Rat der Götter mit dir sei Und was sie deinem Haus und dir gedenken, So fehlt es doch, seitdem du bei uns wohnst Und eines frommen Gastes Recht genießest, An Segen nicht, der mir von oben kommt. Ich möchte schwer zu überreden sein, Daß ich an dir ein schuldvoll Haupt beschütze. Iphigenie: Dir bringt die Wohltat Segen, nicht der Gast. Thoas: Was man Verruchten tut, wird nicht gesegnet. Drum endige dein Schweigen und dein Weigern; Es fordert dies kein ungerechter Mann. Die Göttin übergab dich meinen Händen; Wie du ihr heilig warst, so warst du's mir. Auch sei ihr Wink noch künftig mein Gesetz: Wenn du nach Hause Rückkehr hoffen kannst, So sprech ich dich von aller Fordrung los. Doch ist der Weg auf ewig dir versperrt Und ist dein Stamm vertrieben oder durch Ein ungeheures Unheil ausgelöscht, So bist du mein durch mehr als ein Gesetz. Sprich offen! und du weißt, ich halte Wort. Iphigenie: Vom alten Bande löset ungern sich Die Zunge los, ein langverschwiegenes Geheimnis endlich zu entdecken. Denn Einmal vertraut, verläßt es ohne Rückkehr Des tiefen Herzens sichre Wohnung, schadet, Wie es die Götter wollen, oder nützt. Vernimm! Ich bin aus Tantalus' Geschlecht. Thoas: Du sprichst ein großes Wort gelassen aus. Nennst du den deinen Ahnherrn, den die Welt Als einen ehmals Hochbegnadigten Der Götter kennt? Ist's jener Tantalus, Den Jupiter zu Rat und Tafel zog, An dessen alterfahrnen, vielen Sinn Verknüpfenden Gesprächen Götter selbst, Wie an Orakelsprüchen, sich ergötzten? Iphigenie: Et ist es; aber Götter sollten nicht Mit Menschen wie mit ihresgleichen wandeln: Das sterbliche Geschlecht ist viel zu schwach, In ungewohnter Höhe nicht zu schwindeln. Unedel war er nicht und kein Verräter, Allein zum Knecht zu groß, und zum Gesellen Des großen Donnrers nur ein Mensch. So war Auch sein Vergehen menschlich; ihr Gericht War streng, und Dichter singen: Übermut Und Untreu stürzten ihn von Jovis Tisch Zur Schmach des alten Tartarus hinab. Ach, und sein ganz Geschlecht trug ihren Haß! Thoas: Trug es die Schuld des Ahnherrn oder eigne? Iphigenie: Zwar die gewalt'ge Brust und der Titanen Kraftvolles Mark war seiner Söhn' und Enkel Gewisses Erbteil; doch es schmiedete Der Gott um ihre Stirn ein ehern Band. Rat, Mäßigung und Weisheit und Geduld Verbarg er ihrem scheuen, düstern Blick; Zur Wut ward ihnen jegliche Begier, Und grenzenlos drang ihre Wut umher. Schon Pelops, der Gewaltig-Wollende, Des Tantalus geliebter Sohn, erwarb Sich durch Verrat und Mord das schönste Weib, Önomaus' Erzeugte, Hippodamien. Sie bringt den Wünschen des Gemahls zwei Söhne, Thyest und Atreus. Neidisch sehen sie Des Vaters Liebe zu dem ersten Sohn, Aus einem andern Bette wachsend, an. Der Haß verbindet sie, und heimlich wagt Das Paar im Brudermord die erste Tat. Der Vater wähnet Hippodamien Die Mörderin, und grimmig fordert er Von ihr den Sohn zurück, und sie entleibt Sich selbst — Thoas: Du schweigest? Fahre fort zu reden! Laß dein Vertraun dich nicht gereuen! Sprich! Iphigenie: Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt, Der froh von ihren Taten, ihrer Größe Den Hörer unterhält und still sich freuend Ans Ende dieser schönen Reihe sich Geschlossen sieht! Denn es erzeugt nicht gleich Ein Haus den Halbgott noch das Ungeheuer; Erst eine Reihe Böser oder Guter Bringt endlich das Entsetzen, bringt die Freude Der Welt hervor. — Nach ihres Vaters Tode Gebieten Atreus und Thyest der Stadt, Gemeinsam herrschend. Lange konnte nicht Die Eintracht dauern. Bald entehrt Thyest Des Bruders Bette. Rächend treibet Atreus Ihn aus dem Reiche. Tückisch hatte schon Thyest, auf schwere Taten sinnend, lange Dem Bruder einen Sohn entwandt und heimlich Ihn als den seinen schmeichelnd auferzogen. Dem füllet er die Brust mit Wut und Rache Und sendet ihn zur Königsstadt, daß er Im Oheim seinen eignen Vater morde. Des Jünglings Vorsatz wird entdeckt: der König Straft grausam den gesandten Mörder, wähnend, Er töte seines Bruders Sohn. Zu spät Erfährt er, wer vor seinen trunknen Augen Gemartert stirbt; und die Begier der Rache Aus seiner Brust zu tilgen, sinnt er still Auf unerhörte Tat. Er scheint gelassen, Gleichgültig und versöhnt und lockt den Bruder Mit seinen beiden Söhnen in das Reich Zurück, ergreift die Knaben, schlachtet sie Und setzt die ekle, schaudervolle Speise Dem Vater bei dem ersten Mahle vor. Und da Thyest an seinem Fleische sich Gesättigt, eine Wehmut ihn ergreift, Er nach den Kindern fragt, den Tritt, die Stimme Der Knaben an des Saales Türe schon Zu hören glaubt, wirft Atreus grinsend Ihm Haupt und Füße der Erschlagnen hin. — Du wendest schaudernd dein Gesicht, o König: So wendete die Sonn ihr Antlitz weg Und ihren Wagen aus dem ew'gen Gleise. Dies sind die Ahnherrn deiner Priesterin; Und viel unseliges Geschick der Männer, Viel Taten des verworrnen Sinnes deckt Die Nacht mit schweren Fittichen und läßt Uns nur in grauenvolle Dämmrung sehn. Thoas: Verbirg sie schweigend auch. Es sei genug Der Greuel! Sage nun, durch welch ein Wunder Von diesem wilden Stamme du entsprangst. Iphigenie: Des Atreus ältster Sohn war Agamemnon: Er ist mein Vater. Doch ich darf es sagen, In ihm hab ich seit meiner ersten Zeit Ein Muster des vollkommnen Manns gesehn. Ihm brachte Klytämnestra mich, den Erstling Der Liebe, dann Elektren. Ruhig herrschte Der König, und es war dem Hause Tantals Die lang entbehrte Rast gewährt. Allein Es mangelte dem Glück der Eltern noch Ein Sohn, und kaum war dieser Wunsch erfüllt, Daß zwischen beiden Schwestern nun Orest, Der Liebling, wuchs, als neues Übel schon Dem sichern Hause zubereitet war. Der Ruf des Krieges ist zu euch gekommen, Der, um den Raub der schönsten Frau zu rächen, Die ganze Macht der Fürsten Griechenlands Um Trojens Mauern lagerte. Ob sie Die Stadt gewonnen, ihrer Rache Ziel Erreicht, vernahm ich nicht. Mein Vater führte Der Griechen Heer. In Aulis harrten sie Auf günst'gen Wind vergebens: denn Diane, Erzürnt auf ihren großen Führer, hielt Die Eilenden zurück und forderte Durch Kalchas' Mund des Königs ältste Tochter. Sie lockten mit der Mutter mich ins Lager; Sie rissen mich vor den Altar und weihten Der Göttin dieses Haupt. — Sie war versöhnt: Sie wollte nicht mein Blut und hüllte rettend In eine Wolke mich; in diesem Tempel Erkannt ich mich zuerst vom Tode wieder. |
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