Бесплатная библиотека, читать онлайн, скачать книги txt

БОЛЬШАЯ БЕСПЛАТНАЯ БИБЛИОТЕКА

МЕЧТА ЛЮБОГО КНИГОЛЮБА

Вторник, 23 апреля, 14:39

Авторизация    Регистрация
Дамы и господа! Электронные книги в библиотеке бесплатны. Вы можете их читать онлайн или же бесплатно скачать в любом из выбранных форматов: txt, jar и zip. Обратите внимание, что качественные электронные и бумажные книги можно приобрести в специализированных электронных библиотеках и книжных магазинах (Litres, Read.ru и т.д.).

ПОСЛЕДНИЕ ОТЗЫВЫ О КНИГАХ

Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
книге:  Петля и камень на зелёной траве

Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
книге:  Дом чудовищ (Подвал)

Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
книге:  Физики шутят

"Не для сайта!" – это не имя. Я пытался завершить нашу затянувшуюся неудачную переписку, оставшуюся за окном сайта, а вы вын... >>

Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
книге:  Если хочешь быть богатым и счастливым не ходи в школу?

Прочитал все его книги! Великий человек, кардинально изменил мою жизнь.

АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
книге:  Технология власти

ПОЛЕЗНАЯ КНИГА. Жаль, что мало в России тех, кто прочитал...

Читать все отзывы о книгах

Обои для рабочего стола

СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

А я не знаю
как и быть,
Так нелегко жить ожиданьем,
Мне просто хочется любить,
Но нет любви на расстоянье.

Ты посмотри в мои глаза,-
Не уезжай,
я в счастье верю,
Но главных слов не смог сказать,-
Ушла ты,
сильно хлопнув дверью...

13.05.10 - 05:18
Автор неизвестен

Читать онлайн произведения


Хотите чтобы ваше произведение или ваш любимый стишок появились здесь? добавьте его!

Поделись ссылкой

Grieche sucht Griechin   ::   Дюрренматт Фридрих

Страница: 3 из 33
 


Archilochos wohnte in einer Mansarde nicht weit von >Chez Auguste<, wie die kleine Wirtschaft des Champions hieß, und brauchte über eine Stunde, bis er seinen Arbeitsplatz im weißen, zwanzigstöckigen, von Corbusier konstruierten Verwaltungsbau der Petit-Paysan Maschinenfabrik AG erreichte. Was die Mansarde betrifft: Fünf Stockwerke hoch, übelriechender Korridor, klein, schräg, unbestimmte Tapete, ein Stuhl, ein Tisch, ein Bett, eine Bibel, hinter einem Vorhang sein Sonntagskleid. An der Wand: erstens Staatspräsident, zweitens Bischof, drittens Petit-Paysan, viertens Reproduktion eines Bildes von Passap (viereckige Dreiecke) und so weiter bis zu Bibi hinunter (Familienbild mit Kinderchen). Aussicht: Blick auf eine schmutzige Fassade, zwei Meter vom Fenster entfernt, Abortwand, abenteuerliche Flecke, weiß, gelb und grün, in regelmäßigen Reihen offene stinkende Fensterchen, die Wand nur manchmal im Hochsommer gegen Mittag von oben verklärt, dazu der Lärm der Wasserspülungen. Was den Arbeitsplatz betrifft: mit fünfzig anderen Buchhaltern in einem großen, mit Glas unterteilten Raum, labyrinthartig, nur Zickzackgänge ermöglichend, im siebenten Stock, Abteilung Geburtszangen, Ärmelschoner, Bleistift hinter dem Ohr, grauer Arbeitskittel; Mittagessen in der Kantine, wo er unglücklich war, weil weder der Staatspräsident noch der Bischof dort hingen, nur Petit-Paysan (Nummer drei). Archilochos war nicht ein eigentlicher Buchhalter, nur ein Unterbuchhalter. Vielleicht noch genauer: Der Unterbuchhalter eines Unterbuchhalters. Kurz, einer der untersten Unterbuchhalter, soweit man von einem untersten sprechen konnte: die Zahl der Buch- und Unterbuchhalter in der Petit-Paysan AG war praktisch unendlich; doch wurde er auch in dieser bescheidenen, beinahe letzten Stellung weit besser bezahlt, als dies wiederum die Mansarde zu verkünden schien. Der Grund, der ihn in die dunkle, von Aborten umstellte Höhle bannte, war Bibi.

Nummer acht (Bruder) lernte Madame Bieler ebenfalls kennen.

An einem Sonntag. Arnolph hatte Bibi Archilochos zum Mittagessen eingeladen. >Chez Auguste<.

Bibi kam mit Weib, zwei Mätressen und den sieben Kinderchen, von denen die ältesten, Theophil und Gottlieb, beinahe erwachsen waren. Magda-Maria, dreizehn Jahre, brachte einen Verehrer mit. Bibi erwies sich als ein gottvergessener Säufer, die Frau war vom >Onkel< begleitet, wie man ihn nannte, einem ausgedienten Kapitän, nicht umzubringen. Es war ein Mordsspektakel, der selbst den Radsportfreunden zuviel wurde. Theophil prahlte von seinem Zuchthausaufenthalt, Gottlieb von einem Bankeinbruch, Matthäus und Sebastian, zwölf und neun Jahre, stachen mit Messern, und die beiden Jüngsten, Zwillinge, sechsjährig, Jean-Christoph und Jean-Daniel, rauften sich um eine Absinthflasche.

«Welche Menschen!«rief Georgette entsetzt, als sich das Teufelspack verzogen hatte.

«Es sind eben Kinder«, begütigte sie Archilochos und beglich die Rechnung (einen halben Monatslohn).

«Hören Sie«, entrüstete sich Madame Bieler.»Ihr Bruder scheint eine Räuberbande zu unterhalten. Und dem geben Sie noch Geld? Fast alles, was Sie verdienen?»

Archilochos' Glaube war jedoch nicht zu erschüttern.»Man muß den Kern sehen, Madame Bieler«, sagte er,»und der Kern ist gut. Bei jedem Menschen. Der Schein trügt. Mein Bruder, seine Frau und seine Kinderchen sind vornehme Wesen, nur diesem Leben vielleicht nicht so ohne weiteres gewachsen.»

Jetzt aber, wieder an einem Sonntag, doch schon um halb zehn, betrat er aus einem anderen Grunde die kleine Wirtschaft, eine rote Rose im Knopfloch und von Georgette mit Ungeduld erwartet. An allem waren eigentlich nur der endlose Regen, der Nebel, die Kälte, die stets feuchten Socken schuld und die Grippeepidemie, die sich mit der Zeit in eine Darmgrippe verwandelte, bewirkend, daß Archilochos, wir kennen ja sein Zimmer, infolge des nun ständigen Getöses nicht schlafen konnte. Dies alles hatte Arnolph umgestimmt, allmählich, mit den steigenden Fluten in den Straßengräben, und so hatte er nachgegeben, als Madame Bieler wieder an jenem besonderen Punkt ansetzte, der sie ärgerte.

«Sie sollten heiraten, Monsieur Arnolph«, hatte sie gesagt.»Das ist doch kein Leben in Ihrer Mansarde, und immer unter Radsportfreunden zu sitzen, geht doch auch nicht für einen Menschen mit höheren Interessen. Eine Frau sollten Sie haben, die für Sie sorgt.»

«Sie sorgen für mich, Madame Bieler.»

«Ach was, wenn Sie sich eine Frau nehmen, ist das noch ganz anders. So eine mollige Wärme, Sie werden sehen.»

Endlich hatte sie seine Zustimmung erlangt, eine Annonce in >Le Soir< aufzugeben, und gleich Papier, Feder und Tinte geholt.

«Junggeselle, Buchhalter, fünfundvierzig, Altneupresbyteraner, feinfühlend, sucht Altneupresbyteranerin…«schlug sie vor.

«Das ist nicht nötig«, sagte Archilochos.»Ich bekehre meine Frau dann schon zum richtigen Glauben.»

Georgette sah dies ein.»Sucht eine liebe, frohe Frau seines Alters, Witwe nicht ausgeschlossen…»

Ein Mädchen müsse es sein, behauptete Archilochos.

Georgette blieb fest.»Schlagen Sie sich ein Mädchen aus dem Kopf«, meinte sie energisch.»Sie waren noch nie mit einer Frau, und jemand muß wissen, wie man das macht.»

Er stelle sich die Annonce ganz anders vor, wagte Monsieur Arnolph einzuwenden.

«Wie denn?»

«Grieche sucht Griechin!»

«Mein Gott«, staunte Madame Bieler,»sind Sie ein Grieche?«und starrte die eher dicke, ungefüge und nördliche Gestalt des Herrn Archilochos an.

«Wissen Sie, Madame Bieler«, sagte er schüchtern,»ich weiß, daß man sich unter einem Griechen etwas anderes vorstellt, als ich nun einmal bin, und es ist ja auch lange her, seit mein Urahne in dieses Land wanderte, um an der Seite Karls des Kühnen bei Nancy zu sterben. Und so sehe ich denn auch nicht mehr so recht wie ein Grieche aus. Das gebe ich zu. Aber nun, Madame Bieler, in diesem Nebel, in dieser Kälte und in diesem Regen sehne ich mich zurück, wie meistens im Winter, in meine Heimat, die ich nie gesehen habe, nach dem Peloponnes mit seinen rötlichen Felsen und seinem blauen Himmel (ich las einmal im >Match< darüber), und so will ich denn nur eine Griechin heiraten, denn sie wird in diesem Lande ebenso verlassen sein wie ich.»

«Sie sind der reinste Dichter«, hatte darauf Georgette geantwortet und sich die Augen getrocknet.

Und wirklich hatte Archilochos eine Antwort bekommen, schon am übernächsten Tag. Ein kleiner duftender Briefumschlag, ein blaues Kärtchen wie der Himmel des Peloponnes. Chloé Saloniki schrieb ihm, sie sei einsam, und wann sie ihn denn sehen könne.

1234>>33


В тексте попалась красивая цитата? Добавьте её в коллекцию цитат!
ИнферноДэн Браун199 руб.
Завещание рождественской уткиДарья Донцова89,90 руб.
Невеста воина, или Месть по расписаниюЕлена Звёздная69,90 руб.
Французские дети не капризничают. Уни...Кэтрин Кроуфорд99 руб.


copyright © Бесплатная библиотека,    контакты: [email protected]