Бесплатная библиотека, читать онлайн, скачать книги txt

БОЛЬШАЯ БЕСПЛАТНАЯ БИБЛИОТЕКА

МЕЧТА ЛЮБОГО КНИГОЛЮБА

Воскресенье, 12 мая, 06:37

Авторизация    Регистрация
Дамы и господа! Электронные книги в библиотеке бесплатны. Вы можете их читать онлайн или же бесплатно скачать в любом из выбранных форматов: txt, jar и zip. Обратите внимание, что качественные электронные и бумажные книги можно приобрести в специализированных электронных библиотеках и книжных магазинах (Litres, Read.ru и т.д.).

ПОСЛЕДНИЕ ОТЗЫВЫ О КНИГАХ

Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
книге:  Петля и камень на зелёной траве

Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
книге:  Дом чудовищ (Подвал)

Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
книге:  Физики шутят

"Не для сайта!" – это не имя. Я пытался завершить нашу затянувшуюся неудачную переписку, оставшуюся за окном сайта, а вы вын... >>

Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
книге:  Если хочешь быть богатым и счастливым не ходи в школу?

Прочитал все его книги! Великий человек, кардинально изменил мою жизнь.

АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
книге:  Технология власти

ПОЛЕЗНАЯ КНИГА. Жаль, что мало в России тех, кто прочитал...

Читать все отзывы о книгах

Обои для рабочего стола

СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

Ах, сердце женское, как оно беспечно!
Порой хранит наивность свою вечно!
В душе рисует образ идеала
И следует ему, даря любви начало.

Разочаруясь, плачет тихо от тоски,
Опустошая душу, как цветок теряет лепестки.
Но боль утихнет, солнышко весеннее поманит.
И сердце вновь любовь холить-лелеять станет.

22.05.10 - 21:54
Ольга Цвето

Читать онлайн произведения


Хотите чтобы ваше произведение или ваш любимый стишок появились здесь? добавьте его!

Поделись ссылкой

Der Antichrist   ::   Ницше Фридрих

Страница: 4 из 26
 




12



Ich nehme ein Paar Skeptiker bei Seite, den anständigen Typus in der Geschichte der Philosophie: aber der Rest kennt die ersten Forderungen der intellektuellen Rechtschaffenheit nicht. Sie machen es allesammt wie die Weiblein, alle diese grossen Schwärmer und Wunderthiere, — sie halten die» schönen Gefühle «bereits für Argumente, den» gehobenen Busen «für einen Blasebalg der Gottheit, die Überzeugung für ein Kriterium der Wahrheit. Zuletzt hat noch Kant, in» deutscher «Unschuld, diese Form der Corruption, diesen Mangel an intellektuellem Gewissen unter dem Begriff» praktische Vernunft «zu verwissenschaftlichen versucht: er erfand eigens eine Vernunft dafür, in welchem Falle man sich nicht um die Vernunft zu kümmern habe, nämlich wenn die Moral, wenn die erhabne Forderung» du sollst «laut wird. Erwägt man, dass fast bei allen Völkern der Philosoph nur die Weiterentwicklung des priesterlichen Typus ist, so überrascht dieses Erbstück des Priesters, die Falschmünzerei vor sich selbst, nicht mehr. Wenn man heilige Aufgaben hat, zum Beispiel die Menschen zu bessern, zu retten, zu erlösen, wenn man die Gottheit im Busen trägt, Mundstück jenseitiger Imperative ist, so steht man mit einer solchen Mission bereits ausserhalb aller bloss verstandesmässigen Werthungen, — selbst schon geheiligt durch eine solche Aufgabe, selbst schon der Typus einer höheren Ordnung!… Was geht einen Priester die Wissenschaft an! Er steht zu hoch dafür! — Und der Priester hat bisher geherrscht! Er bestimmte den Begriff» wahr «und» unwahr«!…



13



Unterschätzen wir dies nicht: wir selbst, wir freien Geister, sind bereits eine» Umwerthung aller Werthe«, eine leibhafte Kriegs- und Siegs-Erklärung an alle alten Begriffe von» wahr «und» unwahr«. Die werthvollsten Einsichten werden am spätesten gefunden; aber die werthvollsten Einsichten sind die Methoden. Alle Methoden, alle Voraussetzungen unsrer jetzigen Wissenschaftlichkeit haben Jahrtausende lang die tiefste Verachtung gegen sich gehabt, auf sie hin war man aus dem Verkehre mit» honnetten «Menschen ausgeschlossen, — man galt als» Feind Gottes«, als Verächter der Wahrheit, als» Besessener«. Als wissenschaftlicher Charakter war man Tschandala… Wir haben das ganze Pathos der Menschheit gegen uns gehabt — ihren Begriff von dem, was Wahrheit sein soll, was der Dienst der Wahrheit sein soll: jedes» du sollst «war bisher gegen uns gerichtet… Unsre Objekte, unsre Praktiken, unsre stille vorsichtige misstrauische Art — Alles schien ihr vollkommen unwürdig und verächtlich. — Zuletzt dürfte man, mit einiger Billigkeit, sich fragen, ob es nicht eigentlich ein ästhetischer Geschmack war, was die Menschheit in so langer Blindheit gehalten hat: sie verlangte von der Wahrheit einen pittoresken Effekt, sie verlangte insgleichen vom Erkennenden, dass er stark auf die Sinne wirke. Unsre Bescheidenheit gieng ihr am längsten wider den Geschmack… Oh wie sie das erriethen, diese Truthähne Gottes -



14



Wir haben umgelernt. Wir sind in allen Stücken bescheidner geworden. Wir leiten den Menschen nicht mehr vom» Geist«, von der» Gottheit «ab, wir haben ihn unter die Thiere zurückgestellt. Er gilt uns als das stärkste Thier, weil er das listigste ist: eine Folge davon ist seine Geistigkeit. Wir wehren uns anderseits gegen eine Eitelkeit, die auch hier wieder laut werden möchte: wie als ob der Mensch die grosse Hinterabsicht der thierischen Entwicklung gewesen sei. Er ist durchaus keine Krone der Schöpfung, jedes Wesen ist, neben ihm, auf einer gleichen Stufe der Vollkommenheit… Und indem wir das behaupten, behaupten wir noch zuviel: der Mensch ist, relativ genommen, das missrathenste Thier, das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichste abgeirrte — freilich, mit alle dem, auch das interessanteste! — Was die Thiere betrifft, so hat zuerst Descartes, mit verehrungswürdiger Kühnheit, den Gedanken gewagt, das Thier als machina zu verstehn: unsre ganze Physiologie bemüht sich um den Beweis dieses Satzes. Auch stellen wir logischer Weise den Menschen nicht bei Seite, wie noch Descartes that: was überhaupt heute vom Menschen begriffen ist, geht genau so weit als er machinal begriffen ist. Ehedem gab man dem Menschen als seine Mitgift aus einer höheren Ordnung den» freien Willen«: heute haben wir ihm selbst den Willen genommen, in dem Sinne, dass darunter kein Vermögen mehr verstanden werden darf. Das alte Wort» Wille «dient nur dazu, eine Resultante zu bezeichnen, eine Art individueller Reaktion, die nothwendig auf eine Menge theils widersprechender, theils zusammenstimmender Reize folgt: — der Wille» wirkt «nicht mehr,»bewegt «nicht mehr… Ehemals sah man im Bewusstsein des Menschen, im» Geist«, den Beweis seiner höheren Abkunft, seiner Göttlichkeit; um den Menschen zu vollenden, rieth man ihm an, nach der Art der Schildkröte, die Sinne in sich hineinzuziehn, den Verkehr mit dem Irdischen einzustellen, die sterbliche Hülle abzuthun: dann blieb die Hauptsache von ihm zurück, der» reine Geist«. Wir haben uns auch hierüber besser besonnen: das Bewusstwerden, der» Geist«, gilt uns gerade als Symptom einer relativen Unvollkommenheit des Organismus, als ein Versuchen, Tasten, Fehlgreifen, als eine Mühsal, bei der unnöthig viel Nervenkraft verbraucht wird, — wir leugnen, dass irgend Etwas vollkommen gemacht werden kann, so lange es noch bewusst gemacht wird. Der» reine Geist «ist eine reine Dummheit: rechnen wir das Nervensystem und die Sinne ab, die» sterbliche Hülle«, so verrechnen wir uns — weiter nichts!…



15



Weder die Moral noch die Religion berührt sich im Christenthume mit irgend einem Punkte der Wirklichkeit. Lauter imaginäre Ursachen (»Gott«,»Seele«,»Ich«»Geist«,»der freie Wille«— oder auch» der unfreie«); lauter imaginäre Wirkungen (»Sünde«,»Erlösung«,»Gnade«,»Strafe«,»Vergebung der Sünde«). Ein Verkehr zwischen imaginären Wesen (»Gott«»Geister«»Seelen«); eine imaginäre Naturwissenschaft (anthropocentrisch; völliger Mangel des Begriffs der natürlichen Ursachen) eine imaginäre Psychologie (lauter Selbst- Missverständnisse, Interpretationen angenehmer oder unangenehmer Allgemeingefühle, zum Beispiel der Zustände des nervus sympathicus mit Hülfe der Zeichensprache religiös-moralischer Idiosynkrasie, — »Reue«,»Gewissensbiss«,»Versuchung des Teufels«,»die Nähe Gottes«); eine imaginäre Teleologie (»das Reich Gottes«,»das jüngste Gericht«,»das ewige Leben«).

1<<345>>26


В тексте попалась красивая цитата? Добавьте её в коллекцию цитат!
Французские дети не капризничают. Уни...Кэтрин Кроуфорд99 руб.
Дневник свекровиМария Метлицкая79,99 руб.
Волк с Уолл-стритДжордан Белфорт119,90 руб.
На пятьдесят оттенков темнееЭ. Л. Джеймс149,90 руб.


copyright © Бесплатная библиотека,    контакты: [email protected]