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Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
книге:  Петля и камень на зелёной траве

Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
книге:  Дом чудовищ (Подвал)

Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
книге:  Физики шутят

"Не для сайта!" – это не имя. Я пытался завершить нашу затянувшуюся неудачную переписку, оставшуюся за окном сайта, а вы вын... >>

Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
книге:  Если хочешь быть богатым и счастливым не ходи в школу?

Прочитал все его книги! Великий человек, кардинально изменил мою жизнь.

АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
книге:  Технология власти

ПОЛЕЗНАЯ КНИГА. Жаль, что мало в России тех, кто прочитал...

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Обои для рабочего стола

СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

Ты всё ещё грустишь о Ней украдкой
И долго без улыбки смотришь в даль.
Она тебя услышит. Ей понятна
Чужая боль и гордая печаль.

Ты всё ещё о встрече с Ней мечтаешь
На ложе роз под сводами времён.
Она тебя не видит. Но слагаешь
Ты в храме звёздном Ей высокий трон.

Ты всё ещё поёшь Ей песни ветра.
И настежь дверь открыта по ночам..... >>

24.06.10 - 07:46
Nina

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Justiz   ::   Дюрренматт Фридрих

Страница: 2 из 54
 


Als ich dem Kantonsrat zum ersten Mal begegnete, hatte ich eben das Staatsexamen abgeschlossen, die Dissertation geschrieben, den Doktortitel und das Anwaltspatent erhalten, aber arbeitete noch, wie schon während meines Studiums, als besserer Laufbursche bei Stüssi-Leupin. Dieser war durch die Freisprüche, die er in den Mordfällen der Gebrüder Ätti, Rosa Pick, Deubelbeiß und Amsler erreicht, und durch den Vergleich, den er zwischen der Hilfswerkstätte Trög und den Vereinigten Staaten erzielt hatte (sehr zum Vorteil der Trögener), weit über die Grenzen unseres Landes bekannt geworden. Ich hatte Stüssi-Leupin ein Gutachten über einen jener dubiosen Fälle ins >Du Théâtre< zu bringen, wie nur er sie liebte. Ich fand den Staranwalt im zweiten Stock bei einem der Billardtische, wo er mit dem Kantonsrat eine Partie beendet hatte, am anderen Tisch spielten Dr. Benno und Professor Winter, und erst jetzt, beim Niederschreiben, wird mir bewußt, daß damals die Hauptpersonen der späteren Handlung versammelt waren: wie bei einem Vorspiel. Draußen war es kalt gewesen, November oder Dezember — das genaue Datum ließe sich leicht feststellen —, ich war durchfroren, weil ich aus Gewohnheit keinen Mantel trug und meinen Volkswagen einige Straßen vom >Du Théâtre< entfernt hatte parkieren müssen.

«Leisten Sie sich einen Grog, junger Mann«, sprach mich der Kantonsrat an. Er musterte mich aufmerksam und winkte einem Kellner. Ich gehorchte unwillkürlich, auch hatte ich auf eine Anordnung Stüssi-Leupins zu warten, der sich mit dem Gutachten zurückgezogen hatte und es an einem der Tische durchblätterte.

Vorne im Saal spielten die Gemüsehändler, dunkle Silhouetten vor der Fensterfront. Von der Straße her drang das dumpfe Rollen der Straßenbahn. Der Kantonsrat betrachtete mich noch immer, ungeniert, ohne seinen Blick zu verbergen. Er mochte gegen die Siebzig gehen. Er hatte als einziger den Rock nicht ausgezogen, schwitzte nicht einmal. Ich stellte mich endlich vor, ahnte, einem Mann von Prominenz gegenüberzustehen, kam aber nicht auf den Namen.

«Verwandt mit Oberst Spät?«fragte er, ohne seinen Namen zu nennen, sei es nun, daß er darauf keinen Wert legte, oder in der Annahme, daß ich ihn schon kenne. (Oberst Spät: martialischer Landwirt, heute Bundesrat. Fordert Atomwaffen.)

«Kaum«, antwortete ich. (Um diesen Punkt ein für allemal zu erledigen: Ich bin 1930 geboren. Meine Mutter, Anna Spät, habe ich nicht gekannt, mein Vater ist unbekannt. Aufgewachsen bin ich in einem Waisenhaus, an das ich mich mit Vergnügen erinnere — besonders an den unermeßlichen Wald, an den es grenzte. Die Leitung und die Lehrerschaft waren vorzüglich, meine Jugend glücklich, ist es doch durchaus nicht immer ein Vorteil, Eltern zu besitzen. Mein Unglück begann mit Dr.h.c. Isaak Kohler, vorher war ich zwar in Schwierigkeiten, aber nicht in hoffnungslosen.)

«Sie wollen Stüssi-Leupins Partner werden?«fragte er.

Ich schaute ihn verwundert an:»Ich denke nicht daran.»

«Er hält viel von Ihnen.»

«Das hat er mich bis jetzt nie merken lassen.»

«Stüssi-Leupin läßt nie etwas merken«, meinte der Alte trocken.

«Sein Fehler«, antwortete ich unbekümmert.»Ich will mich selbständig machen.»

«Das wird schwer sein.»

«Möglich.»

Der Alte lachte:»Sie werden noch Ihre Wunder erleben. Es ist nicht leicht, in unserem Lande allein hochzukommen. — Spielen Sie Billard?«fragte er dann unvermittelt.

Ich verneinte.

«Ein Fehler«, sagte er, betrachtete mich aufs neue nachdenklich, die grauen Augen voll Verwunderung, doch ohne Spott, wie es schien, humorlos und hart, und führte mich zum zweiten Tisch, wo Dr. Benno und Professor Winter spielten, die mir beide bekannt waren, der Professor von der Universität her — er war Rektor, als ich immatrikulierte —, Dr. Benno von der Welt des Nachtlebens her, das in unserer Stadt herrschte, zwar damals nur bis Mitternacht, doch dafür nicht ohne Intensität. Sein Beruf war unbestimmt. Einmal war er Olympiasieger im Fechten — weshalb man ihn den Olympia-Heinz nannte —, einmal Schweizermeister im Pistolenschießen gewesen und war immer noch ein bekannter Golfspieler, einmal hatte er eine Galerie geführt, die nicht rentierte. Jetzt hieß es, er solle der Hauptsache nach Vermögen verwalten.

Ich grüßte, sie nickten.

«Winter ist ein ewiger Anfänger«, sagte Dr.h.c. Kohler.

Ich lachte.»Sie sind wohl ein Meister?»

«Gewiß«, antwortete er ruhig,»Billard ist meine Passion. Geben Sie das Queue mal her, Professor, den Stoß schaffen Sie nicht.»

Professor Adolf Winter gab ihm den Billardstock. Er war ein sechzigjähriger, schwerer, doch eher kleingewachsener Mann, mit leuchtender Glatze, goldener randloser Brille, gepflegtem schwarzem Vollbart mit weißen Strähnen, den er würdevoll zu streichen pflegte, stets sorgfältig, nicht unraffiniert konservativ gekleidet, einer der humanistischen Schwadroneure, die unsere Universität bevölkern, Mitglied des PEN-Clubs und der Usteri-Stiftung, Autor des zweibändigen Schmökers >Carl Spitteler und Hesiod oder Schweiz und Hellas. Ein Vergleich<, Artemis 1940 (als Jurist geht mir seit jeher die philosophische Fakultät auf die Nerven).

Der Kantonsrat bearbeitete die Lederkuppe sorgfältig mit Kreide. Seine Bewegungen waren ruhig und sicher, und so schroff auch seine Sätze fielen, wirkte doch nichts an ihm arrogant, nur bewußt und gelassen, alles deutete auf Macht und Unbeirrbarkeit. Er betrachtete den Billardtisch mit leicht geneigtem Kopf, tat dann den Stoß entschlossen und schnell.

Ich folgte dem Rollen der weißen Kugeln, ihrem Aufprallen und Zurückstoßen.

«A la bande. So muß man den Benno schlagen«, meinte der Kantonsrat, indem er den Billardstock Professor Winter zurückgab.»Kapiert, junger Mann?»

«Ich verstehe nichts davon«, antwortete ich und wandte mich dem Grog zu, den der Kellner auf ein Tischchen gestellt hatte.

«Einmal werden Sie es schon begreifen«, lachte Dr.h.c. Isaak Kohler, nahm eine Zeitungsrolle von der Wand und entfernte sich.

Der Mord: Was sich dann drei Jahre später ereignete, ist bekannt und kann schnell erzählt werden (auch nüchtern brauche ich dabei nicht unbedingt zu sein). Dr.h.c.

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