Die Laune des Verliebten :: Гете Иоганн Вольфганг
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Аннотация: Die Laune des Verliebten ist ein Schäferspiel in Versen von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahre 1768. Am 20. Mai 1779 wurde es in Ettersburg mit Goethe in der Rolle des Eridon und Musik von Carl Friedrich Siegmund von Seckendorff (1744–1785) aufgeführt. 1806 lag der Erstdruck vor.
--------------------------------------------- Johann Wolfgang Goethe Die Laune des Verliebten Personen Egle Amine Eridon Lamon Erster Auftritt Amine und Egle sitzen an der einen Seite des Theaters und winden Kränze. Lamon kommt dazu und bringt ein Körbchen mit Blumen. Lamon indem er das Körbchen niedersetzt. Hier sind noch Blumen. Egle. Gut! Lamon. Seht doch, wie schön sie sind! Die Nelke brach ich dir. Egle. Die Rose! — Lamon. Nein, mein Kind! Aminen reich ich heut das Seltene vom Jahr; Die Rose seh ich gern in einem schwarzen Haar. Egle. Und das soll ich wohl gar verbindlich, artig nennen? Lamon. Wie lange liebst du mich schon, ohne mich zu kennen? Ich weiß es ganz gewiß, du liebst nur mich allein, Und dieses muntre Herz ist auch auf ewig dein, Du weißt es. Doch verlangst du mich noch mehr zu binden? Ist es wohl scheltenswert, auch andre schön zu finden? Ich wehre dir ja nicht, zu sagen: der ist schön, Der artig, scherzhaft der; ich will es eingestehn, Nicht böse sein. Egle. Sei's nicht, ich will es auch nicht werden. Wir fehlen beide gleich. Mit freundlichen Gebärden Hör ich gar manchen an, und mancher Schäferin Sagst du was Süßes vor, wenn ich nicht bei dir bin. Dem Herzen läßt sich wohl, dem Scherze nicht gebieten; Vor Unbeständigkeit muß uns der Leichtsinn hüten. Mich kleidet Eifersucht noch weniger als dich. zu Aminen: Du lächelst über uns! Was denkst du, Liebe? sprich! Amine. Nicht viel. Egle. Genug, mein Glück und deine Qual zu fühlen. Amine. Wieso? Egle. Wieso! Anstatt, daß wir zusammen spielen, Daß Amors Schläfrigkeit bei unserm Lachen flieht, Beginnet deine Qual, wenn dich dein Liebster sieht. Nie war der Eigensinn bei einem Menschen größer. Du denkst, er liebe dich. O nein, ich kenn ihn besser: Er sieht, daß du gehorchst, drum liebt dich der Tirann, Damit er jemand hat, dem er befehlen kann. Amine. Ach, er gehorcht mir oft. Egle. Um wieder zu befehlen. Mußt du nicht jeden Blick von seinen Augen stehlen? Die Macht, von der Natur in unsern Blick gelegt, Daß er den Mann entzückt, daß er ihn niederschlägt, Hast du an ihn geschenkt, und mußt dich glücklich halten, Wenn er nur freundlich sieht. Die Stirne voller Falten, Die Augenbraunen tief, die Augen düster, wild, Die Lippen aufgedrückt, ein liebenswürdig Bild, Wie er sich täglich zeigt, bis Bitten, Küsse, Klagen Den rauhen Winterzug von seiner Stirne jagen. Amine. Du kennst ihn nicht genug, du hast ihn nicht geliebt. Es ist nicht Eigensinn, der seine Stirne trübt; Ein launischer Verdruß ist seines Herzens Plage Und trübet mir und ihm die besten Sommertage; Und doch vergnüg ich mich, da, wenn er mich nur sieht, Wenn er mein Schmeicheln hört, bald seine Laune flieht. Egle Fürwahr ein großes Glück, das man entbehren könnte. Doch nenne mir die Lust, die er dir je vergönnte? Wie pochte deine Brust, wenn man vom Tanze sprach; Dein Liebster flieht den Tanz und zieht dich Arme nach. Kein Wunder, daß er dich bei keinem Feste leidet, Da er der Wiese Gras um deine Tritte neidet, Den Vogel, den du liebst, als Nebenbuhler haßt; Wie könnt er ruhig sein, wenn dich ein andrer faßt Und gar, indem er sich mit dir im Reihen kräuselt, Dich zärtlich an sich drückt und Liebesworte säuselt. Amine. Sei auch nicht ungerecht, da er mich dieses Fest, Weil ich ihn darum bat, mit euch begehen läßt. Egle. Das wirst du fühlen. Amine. Wie? Egle. Warum bleibt er zurücke? Amine . Er liebt den Tanz nicht sehr. Egle. Nein, es ist eine Tücke. Kommst du vergnügt zurück, fängt er halb spöttisch an: Ihr wart wohl sehr vergnügt? — Sehr — Das war wohlgetan. Ihr spieltet? — Pfänder — So! Damöt war auch zugegen? Und tanztet? — Um den Baum — Ich hätt euch sehen mögen. Er tanzte wohl recht schön? Was gabst du ihm zum Lohn? Amine lächelnd. Ja. Egle. Lachst du? Amine. Freundin, ja, das ist sein ganzer Ton. — Noch Blumen! Lamon. Hier! das sind die besten. Amine. Doch mit Freuden Seh ich ihn meinen Blick der ganzen Welt beneiden; Ich seh an diesem Neid, wie mich mein Liebster schätzt; Und meinem kleinen Stolz wird alle Qual ersetzt. Egle. Kind, ich bedaure dich, du bist nicht mehr zu retten, Da du dein Elend liebst; du klirrst mit deinen Ketten Und überredest dich, es sei Musik. Amine. Ein Band Zur Schleife fehlt mir noch. Egle zu Lamon. Du hast mir eins entwandt, Das ich vom Maienkranz bei'm Frühlingsfest bekommen. Lamon. Ich will es holen. Egle. Doch du mußt bald wiederkommen. Zweiter Auftritt Egle. Amine. Amine. Er achtet das nicht viel, was ihm sein Mädchen schenkt. Egle. Mir selbst gefällt es nicht, wie mein Geliebter denkt; Zu wenig rühren ihn der Liebe Tändeleien, Die ein empfindlich Herz, so klein sie sind, erfreuen. Doch, Freundin, glaube mir, es ist geringre Pein, Nicht gar so sehr geliebt, als es zu sehr zu sein. Die Treue lob' ich gern; doch muß sie unserm Leben, Bei voller Sicherheit, die volle Ruhe geben. Amine. Ach, Freundin! schätzenswert ist solch ein zärtlich Herz. Zwar oft betrübt er mich, doch rührt ihn auch mein Schmerz. Wirft er mir etwas vor, fängt er an, mich zu plagen, So darf ich nur ein Wort, ein gutes Wort nur sagen, Gleich ist er umgekehrt, die wilde Zanksucht flieht, Er weint sogar mit mir, wenn er mich weinen sieht, Fällt zärtlich vor mir hin und fleht, ihm zu vergeben. Egle. Und du vergibst ihm? Amine. Stets. Egle. Heißt das nicht elend leben? Dem Liebsten, der uns stets beleidigt, stets verzeihn, Um Liebe sich bemühn und nie belohnt zu sein! Amine. Was man nicht ändern kann — Egle. Nicht ändern? Ihn bekehren Ist keine Schwierigkeit. Amine. Wie das? Egle. Ich will dich's lehren. Es stammet deine Not, die Unzufriedenheit Des Eridons — Amine. Von was? Egle. Von deiner Zärtlichkeit. Amine. Die, dacht ich, sollte nichts als Gegenlieb entzünden. Egle. Du irrst; sei hart und streng, du wirst ihn zärtlich finden. |
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