Iphigenie auf Tauris :: Гете Иоганн Вольфганг
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КАТЕГОРИИ КНИГПОСЛЕДНИЕ ОТЗЫВЫ О КНИГАХМихаил (19.04.2017 - 06:11:11) Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58) Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34) Роман (18.04.2017 - 18:12:26) АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55) СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕМинута расставания настала 13.05.10 - 05:18 Хотите чтобы ваше произведение или ваш любимый стишок появились здесь? добавьте его! |
Thoas: Landsleute sind es? und sie haben wohl Der Rückkehr schönes Bild in dir erneut? Iphigenie nach einigem Stillschweigen: Hat denn zur unerhörten Tat der Mann Allein das Recht? Drückt denn Unmögliches Nur er an die gewalt'ge Heldenbrust? Was nennt man groß? Was hebt die Seele schaudernd Dem immer wiederholenden Erzähler, Als was mit unwahrscheinlichem Erfolg Der Mutigste begann? Der in der Nacht Allein das Heer des Feindes überschleicht, Wie unversehen eine Flamme wütend Die Schlafenden, Erwachenden ergreift, Zuletzt, gedrängt von den Ermunterten, Auf Feindes Pferden doch mit Beute kehrt, Wird der allein gepriesen? der allein, Der, einen sichern Weg verachtend, kühn Gebirg und Wälder durchzustreifen geht, Daß er von Räubern eine Gegend säubre? Ist uns nichts übrig? Muß ein zartes Weib Sich ihres angebornen Rechts entäußern, Wild gegen Wilde sein, wie Amazonen Das Recht des Schwerts euch rauben und mit Blute Die Unterdrückung rächen? Auf und ab Steigt in der Brust ein kühnes Unternehmen: Ich werde großem Vorwurf nicht entgehn Noch schwerem Übel, wenn es mir mißlingt; Allein euch leg ich's auf die Kniee! Wenn Ihr wahrhaft seid, wie ihr gepriesen werdet, So zeigt's durch euern Beistand und verherrlicht Durch mich die Wahrheit! — Ja, vernimm, o König, Es wird ein heimlicher Betrug geschmiedet: Vergebens fragst du den Gefangnen nach; Sie sind hinweg und suchen ihre Freunde, Die mit dem Schiff am Ufer warten, auf. Der ältste, den das Übel hier ergriffen Und nun verlassen hat — es ist Orest, Mein Bruder, und der andre sein Vertrauter, Sein Jugendfreund, mit Namen Pylades. Apoll schickt sie von Delphi diesem Ufer Mit göttlichen Befehlen zu, das Bild Dianens wegzurauben und zu ihm Die Schwester hinzubringen, und dafür Verspricht er dem von Furien Verfolgten, Des Mutterblutes Schuldigen, Befreiung. Uns beide hab ich nun, die Überbliebnen Von Tantals Haus, in deine Hand gelegt: Verdirb uns — wenn du darfst. Thoas : Du glaubst, es höre Der rohe Skythe, der Barbar, die Stimme Der Wahrheit und der Menschlichkeit, die Atreus, Der Grieche, nicht vernahm? Iphigenie: Es hört sie jeder, Geboren unter jedem Himmel, dem Des Lebens Quelle durch den Busen rein Und ungehindert fließt. — Was sinnst du mir, O König, schweigend in der tiefen Seele? Ist es Verderben? so töte mich zuerst! Denn nun empfind ich, da uns keine Rettung Mehr übrigbleibt, die gräßliche Gefahr, Worein ich die Geliebten übereilt Vorsätzlich stürzte. Weh! Ich werde sie Gebunden vor mir sehn! Mit welchen Blicken Kann ich von meinem Bruder Abschied nehmen, Den ich ermorde? Nimmer kann ich ihm Mehr in die vielgeliebten Augen schaun! Thoas: So haben die Betrüger künstlich dichtend Der lang Verschloßnen, ihre Wünsche leicht Und willig Glaubenden ein solch Gespinst Ums Haupt geworfen! Iphigenie: Nein! o König, nein! Ich könnte hintergangen werden; diese Sind treu und wahr. Wirst du sie anders finden, So laß sie fallen und verstoße mich, Verbanne mich zur Strafe meiner Torheit An einer Klippeninsel traurig Ufer. Ist aber dieser Mann der lang erflehte Geliebte Bruder, so entlaß uns, sei Auch den Geschwistern wie der Schwester freundlich! Mein Vater fiel durch seiner Frauen Schuld Und sie durch ihren Sohn. Die letzte Hoffnung Von Atreus' Stamme ruht auf ihm allein. Laß mich mit reinem Herzen, reiner Hand Hinübergehn und unser Haus entsühnen. Du hältst mir Wort! — Wenn zu den Meinen je Mir Rückkehr zubereitet wäre, schwurst Du, mich zu lassen; und sie ist es nun. Ein König sagt nicht, wie gemeine Menschen, Verlegen zu, daß er den Bittenden Auf einen Augenblick entferne; noch Verspricht er auf den Fall, den er nicht hofft: Dann fühlt er erst die Höhe seiner Würde, Wenn er den Harrenden beglücken kann. Thoas: Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser Im Kampfe wehrt und gischend seinen Feind Zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn In meinem Busen gegen deine Worte. Iphigenie: O laß die Gnade wie das heil'ge Licht Der stillen Opferflamme mir, umkränzt Von Lobgesang und Dank und Freude, lodern. Thoas: Wie oft besänftigte mich diese Stimme! Iphigenie: O reiche mir die Hand zum Friedenszeichen! Thoas: Du forderst viel in einer kurzen Zeit. Iphigenie: Um Guts zu tun, braucht's keiner Überlegung. Thoas: Sehr viel! denn auch dem Guten folgt das Übel. Iphigenie: Der Zweifel ist's, der Gutes böse macht. Bedenke nicht; gewähre, wie du's fühlst. Vierter Auftritt Orest, gewaffnet. Die Vorigen. Orest nach der Szene gekehrt: Verdoppelt eure Kräfte! Haltet sie Zurück! Nur wenig Augenblicke! Weicht Der Menge nicht und deckt den Weg zum Schiffe Mir und der Schwester! Zu Iphigenien, ohne den König zu sehen: Komm, wir sind verraten. Geringer Raum bleibt uns zur Flucht. Geschwind! Er erblickt den König. Thoas nach dem Schwerte greifend: In meiner Gegenwart führt ungestraft Kein Mann das nackte Schwert. Iphigenie: Entheiliget Der Göttin Wohnung nicht durch Wut und Mord! Gebietet eurem Volke Stillstand, höret Die Priesterin, die Schwester! Orest: Sage mir! Wer ist es, der uns droht? Iphigenie: Verehr in ihm Den König, der mein zweiter Vater ward! Verzeih mir, Bruder! doch mein kindlich Herz Hat unser ganz Geschick in seine Hand Gelegt. Gestanden hab ich euern Anschlag Und meine Seele vom Verrat gerettet. Orest: Will er die Rückkehr friedlich uns gewähren? Iphigenie: Dein blinkend Schwert verbietet mir die Antwort. Orest, der das Schwert einsteckt: So sprich! Du siehst, ich horche deinen Worten. Fünfter Auftritt Die Vorigen. Pylades. Bald nach ihm Arkas. Beide mit bloßen Schwertern. Pylades: Verweilet nicht! Die letzten Kräfte raffen Die Unsrigen zusammen; weichend werden Sie nach der See langsam zurückgedrängt. Welch ein Gespräch der Fürsten find ich hier! Dies ist des Königes verehrtes Haupt! Arkas: Gelassen, wie es dir, o König, ziemt, Stehst du den Feinden gegenüber. Gleich Ist die Verwegenheit bestraft; es weicht Und fällt ihr Anhang, und ihr Schiff ist unser. Ein Wort von dir, so steht's in Flammen. Thoas: Geh! Gebiete Stillstand meinem Volke! Keiner Beschädige den Feind, solang wir reden. Arkas ab. Orest: Ich nehm es an. Geh, sammle, treuer Freund, Den Rest des Volkes; harret still, welch Ende Die Götter unsern Taten zubereiten Pylades ab. Sechster Auftritt Iphigenie. Thoas. Orest. Iphigenie: Befreit von Sorge mich, eh ihr zu sprechen Beginnet. Ich befürchte bösen Zwist, Wenn du, o König, nicht der Billigkeit Gelinde Stimme hörest; du, mein Bruder, Der raschen Jugend nicht gebieten willst. Thoas: Ich halte meinen Zorn, wie es dem Ältern Geziemt, zurück. Antworte mir! Womit Bezeugst du, daß du Agamemnons Sohn Und dieser Bruder bist? Orest: Hier ist das Schwert, Mit dem er Trojas tapfre Männer schlug. |
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