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Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
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Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
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Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
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Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
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АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
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Обои для рабочего стола

СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

Сначала оплеуха
Потом ладошкой в ухо
В глаз кулаком
По носу лбом
В ребро ногой
Тумак рукой
Команду поняла «атака»
Моя любимая собака.

13.05.10 - 05:18
Автор неизвестен

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Justiz   ::   Дюрренматт Фридрих

Страница: 1 из 54
 
Аннотация: Justiz ist ein (Kriminal-) Roman. Er behandelt den öffentlichen Mord eines schweizer Kantonsrates an einem Professoren; erzählt aus der Ich-Perspektive des jungen Anwaltes Spät, der den Auftrag des verurteilten Kantonsrates annimmt, den Mord unter der Annahme, dieser sei nicht der Mörder, erneut zu untersuchen.

„ Der junge Anwalt (…) erkennt zu spät, in welche Falle ihn die Justiz geraten läßt, weil er sie mit der Gerechtigkeit verwechselt. “ (Friedrich Dürrenmatt)

Dürrenmatt begann nach eigenen Worten mit der Arbeit an Justiz im Jahr 1957, der Roman sollte nach einigen Monaten abgeschlossen sein. Da jedoch Arbeit an anderen Werken dazwischen kam, blieb Justiz liegen, bis Dürrenmatt schließlich die Arbeit daran ganz einstellte. Im Jahr 1980 wollte er den Roman als 30. Band seiner Werkausgabe abschließen, scheiterte jedoch daran, dass er die ursprünglich geplante Handlung nicht mehr rekonstruieren konnte. 1985 schließlich setzte er sich erneut daran, entwickelte auf dem vorhandenen Fragment eine neue Handlung; und so erschien der Roman, „ wenn auch wohl in einem anderen Sinn als ursprünglich geplant. “

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Friedrich Dürrenmatt

Justiz

1

Gewiß, ich schreibe diesen Bericht der Ordnung zuliebe nieder, aus einer gewissen Pedanterie heraus, damit er zu den Akten komme. Ich will mich zwingen, noch einmal die Ereignisse zu überprüfen, die zum Freispruch eines Mörders und zum Tode eines Unschuldigen geführt haben. Ich will noch einmal die Schritte durchdenken, zu denen ich verführt worden bin, die Maßnahmen, die ich getroffen habe, die Möglichkeiten, die ausgelassen worden sind. Ich will noch einmal gewissenhaft die Chancen ausloten, die der Justiz vielleicht doch noch bleiben. Doch vor allem schreibe ich diesen Bericht nieder, weil ich Zeit habe, viel Zeit, zwei Monate mindestens. Ich komme eben vom Flughafen zurück (die Bars, die ich dann noch aufsuchte, zählen nicht, auch mein gegenwärtiger Zustand ist unwesentlich. Ich bin stockbetrunken, doch morgen werde ich wieder nüchtern sein). Die gigantische Maschine hob sich mit Dr.h.c. Isaak Kohler in den Nachthimmel hinein, heulend, brüllend, ab nach Australien, als ich aus meinem Volkswagen sprang, den Revolver entsichert. Es war eines seiner Meisterstücke, mich noch anzurufen, vermutlich wußte der Alte, was ich beabsichtigte; daß ich kein Geld habe, ihm nachzureisen, wissen alle.

So bleibt mir nichts anderes übrig, als zu warten, bis er wiederkommt, einmal, im Juni vielleicht oder Juli, zu warten, hin und wieder zu saufen, oder öfters, je nach Finanzlage, und zu schreiben, die einzige Tätigkeit, die einem nach Strich und Faden ruinierten Rechtsanwalt noch angemessen ist. In einem aber täuscht sich der Kantonsrat: die Zeit wird sein Verbrechen nicht heilen, mein Warten es nicht mildern, meine Betrunkenheit es nicht auslöschen, mein Schreiben es nicht entschuldigen. Indem ich die Wahrheit darstelle, präge ich sie mir ein, befähige ich mich, einmal, im Juni, wie gesagt, oder Juli oder wann auch immer er zurückkehrt (und er wird zurückkehren), bewußt zu tun, ob ich dann betrunken bin oder nüchtern, was ich jetzt nur im Affekt tun wollte. Dieser Bericht ist nicht nur die Begründung, sondern auch die Vorbereitung zu einem Mord. Zu einem gerechten Mord.

Wieder nüchtern in meinem Arbeitszimmer: Die Gerechtigkeit läßt sich nur noch durch ein Verbrechen wiederherstellen. Daß ich daraufhin Selbstmord zu begehen habe, ist unvermeidlich. Ich will mich damit nicht der Verantwortung entziehen, im Gegenteil, nur so ist mein Vorgehen zu verantworten, wenn auch nicht juristisch, so doch menschlich. Im Besitze der Wahrheit, kann ich sie nicht beweisen. Für den entscheidenden Augenblick fehlen mir die Zeugen. Durch meinen Freitod wird es leichterfallen, mir auch ohne Zeugen zu glauben. Ich gehe nicht wie ein Wissenschaftler in den Tod, der sich durch ein Selbstexperiment dem Wissen zuliebe hinrichtet, ich sterbe, weil ich meinen Fall zu Ende denke.

Tatort: er spielt schon früh eine Rolle. Das >Du Théâtre< ist mit seiner Rokokofassade eines der wenigen Renommierstücke unserer hoffnungslos verbauten Stadt. Das Restaurant ist auf drei Etagen untergebracht, was nicht jeder weiß, den meisten sind nur zwei bekannt. Im Erdgeschoß sind an den langen Vormittagen — alles steht in unserer Stadt früh auf — verschlafene Studenten, aber auch Geschäftsleute zu finden, die dann oft über Mittag bleiben, später, nach dem Kaffee Kirsch, wird es still, die Serviertöchter werden unsichtbar, erst gegen vier kehren erschöpfte Lehrer ein, lassen sich müde Beamte nieder. Der Gewalthaufe freilich zieht zum Abendessen auf und dann noch nach halb elf, neben Politikern, Managern und Finanzexistenzen sonstige Vertreter der freien und freiesten Berufe, aber auch leicht erschrockene Fremde, unsere Stadt liebt es, sich international zu geben. Im ersten Stock wendet sich denn auch alles ins Stinkfeine. Das Wort ist passend: In den beiden niedrigen, rot tapezierten Räumen herrscht tropische Hitze, aber dennoch hält man aus, die Damen in Abendkleidern, die Herren oft im Smoking. Die Luft ist durchsetzt mit Schweiß, Parfüm und der Hauptsache nach mit dem Geruch der kulinarischen Spezialitäten unserer Stadt, geschnetzeltes Kalbfleisch mit Rösti usw. Man trifft sich hier (im wesentlichen die gleiche Gesellschaft wie unten, nur eben festlich kostümiert) nach Premieren und nach den großen Geschäften, nicht um Dinger zu drehen, sondern um gedrehte Dinger zu feiern. Im zweiten Stock darauf verändert sich der Charakter des >Du Théâtre< aufs neue. Man nimmt erstaunt einen Zug ins Liederliche wahr. Ungeniertheit macht sich breit. Die Räume sind hier hoch und hell, ähneln nun mehr jenen eines billigen Wirtschaftssaales, gewöhnliche Holzstühle, auf den Tischen karierte Decken, überall Bierteller, gleich neben der Treppe ein halbleeres Kabarett mit mittelmäßigen Zauberkünstlern und noch mittelmäßigerem Striptease, im Saal wird Karten und Billard gespielt. Da sitzen die Gemüse- und Früchtehändler unserer Stadt, die Bauunternehmer und Warenhausbesitzer, die Großgaragisten und Abbruchspezialisten, oft stundenlang, die Einsätze sind phantastisch, und um sie herum scharen sich die Kiebitze, ausgefallene und zwielichtige Zeitgenossen, aber auch einige Dirnen warten, drei, vier, immer am gleichen Tisch beim Fenster, mehr als nur geduldet, sie gehören zur Ausstattung und sind wohlfeil. Relativ. Wirklich reiche Leute achten auf ihr Kleingeld.

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