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Пятница, 17 мая, 10:03

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Михаил (19.04.2017 - 06:11:11)
книге:  Петля и камень на зелёной траве

Потрясающая книга. Не понравится только нацистам.

Антихрист666 (18.04.2017 - 21:05:58)
книге:  Дом чудовищ (Подвал)

Классное чтиво!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ладно, теперь поспешили вы... (18.04.2017 - 20:50:34)
книге:  Физики шутят

"Не для сайта!" – это не имя. Я пытался завершить нашу затянувшуюся неудачную переписку, оставшуюся за окном сайта, а вы вын... >>

Роман (18.04.2017 - 18:12:26)
книге:  Если хочешь быть богатым и счастливым не ходи в школу?

Прочитал все его книги! Великий человек, кардинально изменил мою жизнь.

АНДРЕЙ (18.04.2017 - 16:42:55)
книге:  Технология власти

ПОЛЕЗНАЯ КНИГА. Жаль, что мало в России тех, кто прочитал...

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Обои для рабочего стола

СЛУЧАЙНОЕ ПРОИЗВЕДЕНИЕ

Задумчив взгляд мой одинокий,
сижу я около окна
и подперев главу рукою
в окошко вглядываюсь я.
Красивый город Петербурга
воздвигнутый Петром творцом,
его творенье безгранично,
он вечен на коне своем.... >>

14.09.10 - 18:29
Наталья

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Justiz   ::   Дюрренматт Фридрих

Страница: 6 из 54
 
Wenn ich mir auch im klaren darüber bin, daß selbst mein geplanter Mord und Selbstmord nicht ein strenger Beweis meiner Glaubwürdigkeit zu sein vermögen, so überfällt mich doch immer wieder beim Niederschreiben der Ereignisse die wahnwitzige Hoffnung, noch einen solchen zu erbringen: etwa indem ich entdecke, wie Kohlers Revolver beseitigt wurde. Die Tatwaffe ist nie gefunden worden. Zunächst ein nebensächlicher Umstand. Er blieb ohne Einfluß auf den Prozeß. Der Täter stand fest, Zeugen waren genügend vorhanden, das Personal, die Gäste des >Du Théâtre<. Wenn deshalb der Kommandant zu Beginn der Untersuchung alles aufbot, den Revolver herzuschaffen, so nicht, um Kohler zu belasten — was ja in keiner Weise nötig war —, sondern nur der Ordnung zuliebe, es gehörte sozusagen zu seinem kriminalistischen Stil. Doch hatte der Kommandant keinen Erfolg. Unerklärlicherweise. Dr.h.c. Isaak Kohlers Weg vom >Du Théâtre< bis zur Tonhalle war bekannt, minutiös zu belegen. Er war nach dem Schuß auf den Tournedos-Rossini-verschlingenden Professor geradewegs in seinen Rolls-Royce gestiegen und hatte sich neben dem whisky-träumenden Minister niedergelassen, wir wissen es. Beim Flughafen verließen Mörder und Minister den Wagen, der Chauffeur (der ja nichts von der Tat wußte) hatte keinen Revolver bemerkt, auch der Direktor der Swissair nicht, der zur Begrüßung hergeeilt kam. In der Halle plauderte man, bewunderte pflichtgemäß das Gebäude, besser, dessen Innenarchitektur, schritt dann schlendernd zur Maschine, Kohler den Minister leicht stützend. Feierliche Verabschiedung, Rückkehr mit dem Direktor in die Halle, noch ein kurzer Blick auf die davonrollende Maschine, Einkauf am Kiosk, >nzz< und >National-Zeitung<, Durchquerung der Halle, immer noch mit dem Direktor, doch nun ohne Blick auf die Innenarchitektur, dann in den wartenden Wagen, vom Flughafen an die Zollikerstraße, zweimaliges Hupen vor dem Haus der ahnungslosen Witwe, die gleich erschien (man war in Eile), von der Zollikerstraße geradewegs in die Tonhalle. Von der Waffe keine Spur, auch die Witwe hatte nichts bemerkt. Der Revolver hatte sich in nichts aufgelöst. Der Kommandant ließ den Rolls-Royce aufs genaueste untersuchen, dann die Strecke, die Kohler zurückgelegt hatte, ferner dessen Villa, den Garten, das Zimmer der Köchin, die Wohnung des Chauffeurs an der Freiestraße. Nichts. Der Kommandant drang noch einige Male in Kohler, wetterte sogar, schritt zum Dauerverhör. Vergeblich. Der Dr.h.c. bestand es glänzend, nur Hornusser, der Untersuchungsrichter, der das Verhör wiederaufnahm, brach zusammen. Dann Protest von Seiten des Staatsanwalts, die Polizei und der Untersuchungsrichter brauchten nicht allzu pedantisch zu sein, Revolver hin oder her, man lege nicht allzuviel Wert darauf, ihn weiterzusuchen sei eine Verschleuderung von Steuergeldern, der Kommandant und der Untersuchungsrichter mußten die Suche aufgeben; und die verschwundene Waffe erhielt erst später, durch Stüssi-Leupin, ihre Bedeutung. Daß sie mir in diesen Tagen eine neue Hoffnung einflößt, ist eine andere Geschichte, gehört zu den Schwierigkeiten meines Unterfangens. Meine Rolle als Retter der Gerechtigkeit ist jämmerlich, ich vermag nichts als zu schreiben, kaum sehe ich daher von weitem eine Möglichkeit, anders einzugreifen, auf eine andere Weise zu handeln, lasse ich meine Hermes-Baby, renne zu meinem Wagen (wieder vw), starte, brause davon, so vorgestern morgen zum Personalchef der Swissair. Eine Idee war mir gekommen, eine gewaltige Lösung. Ich fuhr wie im Rausch, wie durch ein Wunder kam ich heil zum Flughafen, blieben andere heil. Doch wollte mir der Personalchef keine Auskunft geben, ließ mich nicht einmal vor. Die Rückkehr ging in gemäßigtem Tempo vor sich, bei einer Kreuzung schrie mir ein Polizist zu, ob ich meinen Wagen durch die Stadt schieben wolle. Ich fühlte mich wieder einmal ausgespielt. Privatdetektiv Lienhard noch einmal mit einer Recherche zu beauftragen war unmöglich, er kostete zuviel und war nun, wie die Dinge standen, wohl auch nicht mehr interessiert, wer schneidet sich gern ins eigene Fleisch. So blieb nichts anderes übrig, als es mit Hélène selbst zu versuchen. Ich rief an. Ausgegangen.»In der Stadt. «Ich gehe aufs Geratewohl los, zu Fuß, denke, die Restaurants abzuklopfen oder die Buchhandlungen, da treffe ich sie, laufe gerade auf sie zu, nur daß sie mit Stüssi-Leupin dasitzt, vor dem >Select<, bei einem Capuccino. Ich sah die beiden erst im letzten Augenblick, stand schon vor ihnen, verwirrt, weil ich nur sie gesucht hatte, und wütend, weil Stüssi-Leupin bei ihr saß, aber was tat es schon, die beiden lagen wohl schon längst im Bett beieinander, das Töchterlein eines Mörders und der Retter ihres Vaters, sie einst meine Geliebte, er einst mein Chef.

«Gestatten, Fräulein Kohler«, sagte ich,»ich möchte Sie einen Augenblick sprechen. Allein.»

Stüssi-Leupin bot ihr eine Zigarette an, steckte sich auch eine in den Mund, gab Feuer.

«Ist es dir recht, Hélène?«fragte er sie. Ich hätte den Staradvokaten niederschlagen können.

«Nein«, antwortete sie, ohne mich anzusehen, nur daß sie die Zigarette niederlegte.»Aber er mag reden.»

«Gut«, sagte ich, zog einen Stuhl herbei, bestellte einen Espresso.

«Was wollen Sie nun, mein verehrtes Justizgenie?«fragte Stüssi-Leupin gemütlich.

«Fräulein Kohler«, sagte ich, kaum daß ich meine Aufregung verbergen konnte,»ich habe Ihnen eine Frage zu stellen.»

«Bitte. «Sie rauchte wieder.

«Stellen Sie«, meinte Stüssi-Leupin.

«Als Ihr Vater den englischen Minister zum Flugzeug gebracht hat, sind Sie damals noch Stewardeß gewesen?»

«Gewiß.»

«Auch in der Maschine, die den Minister nach England zurückgeflogen hat?»

Sie drückte ihre Zigarette aus.

«Möglich«, sagte sie.

«Danke, Fräulein Kohler«, sagte ich und erhob mich, grüßte, ließ den Espresso stehen und ging. Ich wußte nun, wie die Waffe verschwinden konnte. Es war alles so einfach. Zum Lachen. Der Alte hatte sie dem Minister in die Manteltasche geschoben, als er neben ihm im Rolls-Royce saß, und seine Tochter Hélène hatte den Revolver im Flugzeug aus der Manteltasche geholt. Das konnte sie ja leicht als Stewardeß. Aber wie ich es nun wußte, wurde ich leer und müde, bummelte den Quai entlang, endlos, den blödsinnigen See mit seinen Schwänen und Segelbooten zur Rechten. Stimmte meine Überlegung — und sie mußte stimmen —, war Hélène Mitwisserin. Schuldig wie ihr Vater. Dann hatte sie mich im Stich gelassen, dann mußte sie wissen, daß ich recht hatte, dann hatte ihr Vater schon gewonnen. Er war stärker gewesen als ich.

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